Atemschutz bei der Feuerwehr Brixen im Thale


Der Einsatz von modernen Atemschutzgeräten ist aus der Einsatztätigkeit der Feuerwehren nicht mehr wegzudenken. Mit diesen Geräten soll der Träger vor giftigen Rauchgasen und anderen Atemgiften geschützt werden. Neben Brandeinsätzen kommen Atemschutzgeräte auch bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen oder bei Personenrettungen, wo keine atembare Luft (Unfälle in Sickerschächten, Silos, etc.) vorhanden ist zum Einsatz.


(Abbildung: Atemschutzgeräteträger mit Wärmebildkamera)

Die Feuerwehr Brixen hat dazu neun Atemschutzgeräte im Einsatz. Diese ermöglichen ein umluftunabhängiges Arbeiten. Die eingesetzten Atemschutzmasken sind nach dem Überdrucksystem aufgebaut. Sollte die Maske während des Einsatzes verrutschen oder nicht ganz abdichten, kann durch den Überdruck in der Maske kein Atemgift eingeatmet werden.

Die benötigte Luft wird durch 300 bar Atemluftflaschen bereitgestellt. Im Rüstlöschfahrzeug (RLF) befinden sich 6 Atemschutzgeräte für 2 Atemschutztrupps (1 Atemschutztrupp besteht aus 3 Mann) mit jeweils 2 Atemluftflaschen. Die Einsatzdauer variiert je nach Aufgabe und Anstrengung der eingesetzten Trupps und beträgt rund 40 Minuten. Somit können auch längere Tunneleinsätze abgearbeitet werden. In einem zweiten Löschfahrzeug sind nochmals 3 Atemschutzgeräte stationiert mit jeweils einer Atemluftflasche für eine Einsatzdauer von rund 20 Minuten.

Bei der Arbeit in Verrauchten Räumen werden die Atemschutztrupps der Feuerwehr Brixen durch eine Wärmebildkamera unterstützt. Speziell in verrauchten Räumen können vermisste Personen und Brandherde schnell lokalisiert werden. Dies ermöglicht ein gezielteres vorgehen und mögliche Gefahrenmuster können frühzeitig erkannt werden. Für mögliche Menschenrettungen aus verrauchten Häusern oder Tunnels können mehrere Fluchthauben (umluftabhängige Atemschutzmaske mit Mehrbereichsfilter) eingesetzt werden.

Bei der Feuerwehr Brixen sind derzeit 28 Mann als ausgebildete Atemschutzgeräteträger einsatzbereit. Körperliche Tauglichkeit und Fitness ist dafür eine Grundvoraussetzung, welche alle drei Jahre durch einen Arzt überprüft wird. Zudem müssen sich aktive Atemschutzgeräteträger ständig weiterbilden, um in Gefahrensituationen richtig und schnell handeln zu können. Dazu erfolgt zu Beginn eine dreitägige Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule Tirol in Telfs. Dabei wird theoretisches Grundwissen vermittelt, sowie die einsatztaktische Vorgehensweise geübt (z.B. richtige Türöffnung zur Vermeidung einer Rauchdurchzündung). Zudem werden Übungen unter realen Einsatzbedingungen in einem Brandhaus trainiert. Anschließend erfolgen Feuerwehrinterne Schulungen. Jeder aktive Atemschutzgeräteträger muss an zwei Atemschutzübungen pro Jahr teilnehmen. Weiters werden zusätzliche Weiterbildungskurse am Brandhaus in Telfs sowie an mobilen Brandcontainern besucht.

Darüber hinaus nehmen Kameraden der Feuerwehr Brixen regelmäßig an Atemschutzleistungsbewerben teil. Ziel dieser Leistungsprüfungen, welche in den Stufen Bronze, Silber und Gold absolviert werden können, ist die Perfektionierung der Kenntnisse im Bereich Atemschutz. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die gestellten Aufgaben im Einsatzfall sicher und unfallfrei abgearbeitet werden können.

Die Atemschutzgeräte müssen nach jeder Verwendung (egal ob Übung oder Einsatz) überprüft und gewartet werden, um im Ernstfall volle Funktionsfähigkeit gewährleisten zu können. Verbrauchte Atemluftflaschen müssen ebenfalls nach jeder Verwendung bei einer Füllstation in St. Johann ausgetauscht werden. Zusätzlich müssen alle Geräte einmal pro Monat durch den Atemschutzbeauftragten der Feuerwehr Brixen überprüft werden. Dem Atemschutzbeauftragten und seinem Gehilfen obliegt auch die zeitintensive Wartung und Überprüfung der Atemschutzgeräte, sowie die ständige feuerwehrinterne Aus- und Weiterbildung der aktiven Atemschutzträger.